KUGEL Kultur - Geschichte - Leben
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Nickelsdorf 1945 – „Ein wahres Elend ist der verdammte Krieg“

 

 

Durch die verschiedensten Veranstaltungen im Gedenkjahr 2005 wurden die Menschen über die „großen“ historischen Ereignisse am Ende des zweiten Weltkrieges und den Neuanfang der Republik Österreich sehr gut informiert. Wie sich diese weltgeschichtlichen Umbrüche aber auf den Mikrokosmos eines kleinen Dorfes wie Nickelsdorf und einzelne Familien auswirkten, ist vor allem den jüngeren Generationen noch zu wenig bekannt.

 

Gab es 1945 Kampfhandlungen im Gemeindegebiet? Warum gibt es Gräber russischer und deutscher Soldaten im Ort? Warum flüchteten 1945 Einwohner nach dem Westen? Wie erlebten die Zurückgebliebenen die Kämpfe und die Befreiung durch die Rote Armee? Erlebte die Bevölkerung die Befreiung als Besetzung? Was geschah mit den Gegnern des NS-Regimes? Was passierte mit der jüdischen Bevölkerung des Ortes? Wer waren die Belasteten und Minderbelasteten? Wie sah der Neuanfang aus?

 

Solche und ähnliche Fragen versucht diese Ausstellung zu beantworten. Das im Titel erwähnte Zitat von Aristophanes, einem antiken, griechischen Dichter, hat sich der Verein KUGEL unter der historischen Leitung von Mag. Peter Limbeck zum Motto dieser Ausstellung im Gedenkjahr 2005 gewählt. Anhand von Dokumenten, Tagebüchern, Bildern, Statistiken, Karten, originalen Ausstellungsstücken und Interviews mit Zeitzeugen, werden die damaligen Ereignisse um das Jahr 1945 dargestellt. Wir wollen damit vor allem den Nachgeborenen diese Geschichte nahe bringen und damit ein Zeichen der Erinnerung setzen, damit solche tragischen Ereignisse, die mindestens 234 Bewohnern aus Nickelsdorf und 81 anderen Personen im Ortsgebiet das Leben kosteten, nicht wieder kommen. Diese Ausstellung soll auch ein Mahnmal gegen Krieg und Diktatur sein und zu einem stillen Gedenken an alle Opfer des Krieges einladen.